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Typisch!

…  diesen Ausdruck, dieses Wort, nutzen wir viel zu oft!

Ich denke, dass wir ihn nutzen, um uns in der Fülle der uns teilweise erschlagenden Informationen, Luft und Freiraum zu schaffen. Damit wird es meist einfacher. Einfacher andere Dinge in eine Schublade zu schieben, um schneller begreifbar zu machen.

Typisch- typical

Was ist denn typisch?

Meist, wenn wir etwas exemplarisch beschreiben wollen, oder wenn es normal, gewöhnlich oder klassisch ist. Manchmal nutzen wir es auch symbolisch, damit wir uns besser orientieren können. Es hilft uns als Orientierung zu finden und ein besseres Verständnis füreinander bzw. für das Thema zu entwickeln.

Es ist etwas, was vielleicht auch regelmäßig auftaucht. Typischerweise trinken wir morgens Kaffee zum Frühstück. Es gibt aber auch viele Menschen, die normalerweise Tee oder ein kakaohaltiges Getränk zum Frühstück trinken, usw.

Und jetzt kommen wir schon genau in die Richtung, die es uns an anderen Stellen dann statt leicht, schwer macht.

Wann wird es schwierig?

Immer dann, wenn ich dies als etwas Selbstverständliches festlege.
Beispielsweise eine Aussage: „Normalerweise trinken die Menschen zum Frühstück Kaffee.“

Jetzt sitzen oder stehen mir gerade ganz viele Menschen gegenüber, die eben keinen Kaffee trinken. Sind nun welche dabei, die sich schnell angegriffen oder nicht wertgeschätzt oder in eine Schublade geschoben fühlen, wird das Gespräch schwierig. Jetzt kommt es natürlich noch darauf an, mit welcher Körperhaltung und Betonung ich diesen Satz gesagt habe. Denn ich trage als Sender, als Erster stark dazu bei, wie meine gesendete Nachricht beim Empfänger ankommt. Schon strapaziere ich nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Beziehung untereinander.

Haben wir bereits ein Problem oder einen Konflikt mit unserem Gegenüber, dann trägt die Aussage „typisch“ mit der entsprechenden Tonlage und Körperhaltung zu einer weiteren Eskalation bei. Schaffe ich es nicht, diese Schublade wieder zu öffnen, schlittern wir weiter und der verbale Druck nimmt zu.

Speichern wir also „typisch“ für uns positiv als etwas klassisches, tägliches, gewohntes und bezeichnendes ab. So hilft dies auch bei einem Gespräch neue Varianten zu nutzen, ohne in eine Falle zu tappen 🙂

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